Schutka Weinrich war ein kleiner Junge, der wie viele Sinti irgendwann im KZ landete. Das, was sein Leben zumindest vorübergehend verlängerte, mutet seltsam an. Es war seine Fähigkeit zu tanzen.
Mit diesem Bild begann das gesamte Projekt. Nachdem ich mit dem Bild angefangen hatte, lag es erstmal sechs Jahre herum, bis ich mich entschloss es doch noch zu vollenden. Den Anstoß, ein ganzes Comic zu machen, gab mein Freund Maio mit einer Bemerkung über meine Arbeit.
Wie viele verliebte Paare fanden sich unversehens in einem KZ wieder, nur weil sie als „Zigeuner“ de-klassifiziert wurden? Weil ihnen „Asozialität“ als genetische Eigenschaft unterstellt wurde? So raffte das NS Regime mehr als 500.000 Sinti und Roma dahin, während der NS Wahn gleichzeitig Rassezuchtstationen unter dem Vereinsmantel von „Lebensborn“ hervorbrachte.
Pankok war einer der wenigen einfachen Helden in der Zeit des Nationalsozialismus, ein Künstler, dem sein Werk und Schaffen wichtiger war als Ruhm oder monetäre Unabhängigkeit. Das Hauptaugenmerk seiner künstlerischen Arbeit legte Pankok auf die Darstellung der Lebenswirklichkeit der Sinti.
Heydrich und Himmler waren die Strippenzieher des Genozids, den Hitler wollte. Beide bemühten sich über die Maßen, die Nachfolge des Leibhaftigen auf Erden anzutreten.
Mengele (16.3.1911 – 7.2.1979) und Verschuer (16.7.1896 – 8.9.1969) waren mehr als Brüder im Geiste. Mengele war Verschuers Schüler und beide pflegten eine innige wissenschaftliche Beziehung, bei der sich beide mit unmenschlichen Ideen gegenseitig überboten.
Die Wissenschaft war im dritten Reich der Wegbereiter zu einem neuen dunklen Bewusstsein, das Genozide systematisch organisierte. Egal wie diabolisch und menschenverachtend die Ideen zu neuen Experimenten auch waren, immer fanden sich, bereitwillige, junge Karrieristen sie auszuführen.
Die Geschichte der Bundesrepublik liest sich schon sehr seltsam. Viele, die sich über die zahlreichen „latenten Amnestien“ der ehemaligen DDR aufregen, haben wahrscheinlich schon die allzu geraden Lebensläufe der Bundesrepublik vergessen.
Das, was aktuell in der Ukraine passiert, lässt einen am Ende des Nationalsozialismus zweifeln. Man fühlt sich vielmehr in die Zeit von 1933 zurückversetzt.
Können wir gewinnen? Können wir besseren Zeiten entgegensehen trotz all der vielen negativen Zeichen? Ich weiß, dass wir es schaffen können, solange wir an uns glauben ... Rukeli hatte weit weniger gute Chancen als wir alle heute.
Keiner anderen Bevölkerungsgruppe auf deutschem Boden ist so lange, umfassend und nachhaltig hinterher spioniert worden, wie den Sinti. Mit bösen Hintergedanken seitens der »Datensammler« und einer Sammelwut, die so viel bibliothekarisches Material hervorgebracht hat, dass es Forscherteams Jahre kosten würde, diese Datensammlungen zu sichten und auszuwerten.
All diese vielen verschiedenen Versuche, alles aufzuzeichnen, um es an Nachfolgegenerationen ähnlich sammelwütiger Misanthropen weiterzuvererben, kann man nur als tief verwurzelten Hass interpretieren.
Menschen, die abgeholt werden, ohne ein Unrecht begangen zu haben. Abgeholt in ganzen Familien, damit keiner etwas weitererzählen kann, können Sie sich das vorstellen?